Viele Karateka gehen davon aus, dass es ausreicht, einmal in der Woche zu trainieren, um alles zu verinnerlichen. Das ist leider ein Trugschluss. Der Grund dafür liegt in der Superkompensation. Das Prinzip beruht auf der Tatsache, dass der Körper einer Selbstregulation (Homöostase) unterliegt, aufgrund er nach einer Trainingsbelastung versucht, das ursprüngliche Leistungsniveau wieder zu erlangen und sogar für einen bestimmten Zeitraum die Leistungsfähigkeit über das Ausgangsniveau zu steigern. Diese „überschießende“ Anpassungsreaktion des Körpers nennt sich Superkompensationsphase. Sie sorgt dafür, dass der Organismus weitere Trainingsreize derselben Art in Zukunft besser verarbeiten kann.
Die Superkompensation setzt 1 bis 2 Tage nach dem Trainingsreiz ein und dauert in der Regel 2 bis 3 Tage. Nutzt man nun diesen Zeitraum, indem man dem Körper einem weiteren Trainingsreiz bietet, so wird die Leistungskurve kontinuierlich steigen. Im Karate hat sich ein Trainingsrhytmus von 2 bis 3 Tagen pro Woche für eine optimale Leistungssteigerung bewährt.